
Dieser Artikel entsteht im Rahmen der Blogparade "Blogger packen aus" von Nils Terborg ( www.deineperfektebeziehung.de ) und anderen Kollegen. Die Parade seht unter dem Motto "Was ist deine wichtigste
Beziehungserfahrung?"
Blogparaden sind dazu da, um Bloglesern auf Blogs anderer Blogger aufmerksam zu machen, die ähnliche Themen beleuchten oder das gleiche Thema von einer anderen Seite.
Was ist deine wichtigste Beziehungserfahrung?
Als ich die Frage las, dacht ich mir: "Boah, da gibt es so viel, was ich in Beziehungen gelernt habe." Auch jetzt ist es für mich eher ein wichtiges Netz an Erfahrung, die ich euch mitteilen
möchte.
Zunächst einmal sei gesagt, dass ich eher ein "Longrunner" bin. Also wenn ich in einer Beziehung bin, dann sind diese von langer Dauer. Von daher spreche ich aus der Sicht von
Langzeitbeziehungen.
Mein Partner ist kein männlicher Klon!
Für mich hat sich ein Meta-Bild als wichtigste Beziehungserfahrung herausgestellt. Die Grundlage für mich ist, dass in der Beziehung eine gegenseitige Atmosphäre des Respekts und der Toleranz herrscht.
Und damit meine ich nicht die kleinen Eigenarten oder die Angewohnheiten, die man nicht so leiden kann. Für mich war es tatsächlich ein Lernprozess zu erkennen, dass mein Partner ein anderer Mensch ist.
Das hört sich zwar banal an. Denn mir ist es durchaus bewusst gewesen, dass jeder Mensch ein anderer Mensch ist als ich. Mit einem anderen Kern.
Ich ging jedoch - wieso auch immer - davon aus, dass der Partner, den man an seiner Seite hat, ein "Ich" in männlich ist. Schließlich versteh ich mich gut mit dem anderen, wir teilen in einigen Bereichen gleiche Werte oder Ansichten, haben zum Teil gleiche Interessen usw.
Unbewusst hab ich also meinen Partner mit einem Klon verwechselt und auch gedacht, dass mein Partner gleiche Bedürnisse hat wie ich.

Respekt und Toleranz als Grundlage
Mit der Dauer einer Beziehung wurde mir dann auch immer klarer, dass dem eben nicht so ist. Doch dadurch, dass mir ganz lange nicht bewusst war, dass dieser andere Mensch eben
ein anderer Mensch ist, wuchs bei mir Frust und Ärger.
Das spiegelte sich dann in meiner inneren Haltung. Ich wurde ungeduldig, launisch, kritisch und absolut intolerant gegenüber den Handlungen und Einstellungen meiner Partner. Als
ich das jedoch erkannt habe, konnte ich meine innere Einstellung verändern.
Das geschah nicht über Nacht. Und es ist ein langer Prozess gewesen. Schließlich war das für mich ein harter Schlag in die Magengrube. Da stürzten bei mir ganze
Weltbilder ein! Ich musste also ganz schön viel Mut und Neugier aufbringen.
Sackgassen und Wege
Das bringt mich zu meiner nächsten Erfahrung, die ich ebenso wichtig empfinde: Weil ich realisiert hatte (nach 100000 Streits und nach 24000 Liter Tränen), dass mein Partner eine andere Person
ist, stand ich auf einmal vor einer Entscheidung.
Weg 1: Ich werfe die Flinte ins Korn und suche nach dem männlichen Klon (den ich wollte).
Weg 2: Ich versuche meinen Partner kennen zu lernen, seine Motive und seine Bedürfnisse.
Weg 1 bin ich durchaus auch gegangen. So ist das nicht. Doch die Suche nach dem männlichen Klon ist keinesfalls befriedigend. Deshalb ging ich irgendwann auch einmal Weg 2.
Austausch - Kommunikation
Ich lernte, dass es unglaublich wichtig ist, Möglichkeiten zu finden, wie ich mit meinem Partner in den Austausch komme. Reden ist eine Form davon.
Ich bin mittlerweile ein Fan davon, Fragen zu stellen, wie mein Partner sich vorstellt, dass etwas laufen sollte oder gelöst werden könnte. Ich frage, wie er sich fühlt und was er anders machen würde.
Früher hab ich viele Dinge einfach angenommen und dementsprechend gehandelt. Doch ich bin keine Gedankenleserin. Dass dabei Missverständnisse entstehen, ist auch klar.
Ich habe auch gelernt, eigene Bedürfnisse klar auszusprechen. Denn - wie viele Frauen - begleitete mich der Satz "Das muss er doch wissen/merken/sich doch denken können" ziemlich
lange. Aus Erfahrung kann ich sagen: Nein, das muss er nicht und kann er nicht.
Ich hab gelernt, dass ich es aussprechen darf und muss, wenn ich etwas verändert haben möchte. Früher dachte ich nämlich immer, dass die Welt zusammenbricht, wenn ich meine
Bedürfnisse ausspreche. Dieser Lernprozess war dementsprechend von vielen Tränen begleitet. Schließlich hatte ich richtig Angst, Gefühle auszusprechen und Bedürfnisse zu
zeigen!
Es war für mich befreiend und wunderschön, dass mein damaliger Partner die Tränenflut angenommen hat und dem Bedürfnis widerstehen konnte, mich zu trösten. Ich hatte ihn darum gebeten.
Irgendwann habe ich nämlich von alleine aufgehört zu weinen, weil ich erleben konnte, dass die Welt nicht unterging!
Unser Austausch wurde dadurch offener und ehrlicher. Auch auf der non-verbalen Ebene!
1000 kleine Erlebnisse - ein Fazit
Für mich war es das wichtigste zu erkennen, dass mein Partner eine andere Person ist als ich. Um seine Bedürfnisse und seine Gefühle und Gedanken kennen zu lernen, musste und wollte ich lernen, über all das zu sprechen. Das Fragen war natürlich einfach!
Ich hab gelernt, dass ich über meine Bedürfnisse, Gefühle und Gedanken sprechen darf, ohne dass die Beziehung auseinander fällt. Im Gegenteil, das machte die Beziehung
inniger!
Und ich hab dadurch gelernt, dass manche Dinge nicht ausdiskutiert werden können und müssen. Das ist dann der Fall, wenn diese Dinge zum "Ich" meines Partners gehört. Zu SEINER
Welt und zu SEINEM Sein. Solange ich das respektiere und er im Gegenzug meine Welt und mein Sein, dann reicht es manchmal auch, die ausgesprochenen Dinge stehen zu
lassen!
Uff, den Artikel hatte ich mir anders vorgestellt.
Ein ganz schön tiefes Thema!
Was meint ihr?
Bis bald
Claudia
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